Die sieben Erzengel stellten sich mir immer als „Priester des Allerhöchsten“ vor. Ich sah sie eine weiße Tunika tragen, mit einem goldenen Band um die Taille und der roten Priesterstola. Es wurde mir gesagt, dass sie völlig am einzigen Priestertum, dem Priestertum Jesu Christi, teilnehmen. Sie stehen der Himmlischen Liturgie vor, die zutiefst mit der Liturgie der Erde verbunden ist. Durch ihr Priestertum nehmen alle Engel am königlichen Priestertum Jesu Christi teil.
„Unser Priestertum besteht seit Anbeginn, von dem Augenblick an, an dem wir zu Gott Ja sagten, indem wir ihm treu blieben. In unserem Ja war auch das Ja zur Fleischwerdung, zum Tod und zur Auferstehung Jesu Christi inbegriffen, die wir Engel noch vor euch annehmen mussten. Damals empfingen wir das Priestertum von Jesus Christus, und seitdem haben wir die Himmlische Liturgie zelebriert und Gott, dem Allerhöchsten, als Priester gedient.
Mit der Fleischwerdung Jesu Christi und nach seinem Tod und seiner Auferstehung begann eine neue Dimension unseres priesterlichen Dienstes: jene zugunsten der Menschheit. Unser Priestertum zugunsten der Menschheit fügt sich vollkommen in das Priestertum Jesu Christi ein. Erst nach dem Opfer am Kreuz, wurde es den Menschen gegenüber wirksam. Es hätte nicht anders sein können, andernfalls hätten wir das Priestertum Christi zugunsten der Menschheit vorweggenommen, was unmöglich ist, da Er der einzige Hohepriester in Ewigkeit ist, Jener, aus dem auch unser Priestertum hervorgeht.
Leider scheint es, als habe die Menschheit unsere Gegenwart beiseitegelegt. Sie verbannte uns in die Rolle der sagenumwobenen, unwirklichen, magischen Figuren. Unsere Gegenwart ist jedoch sehr real, und das Priestertum der sieben Erzengel ist etwas so Großes, dass ihr seine Tragweite nicht verstehen könnt. Es ist eine große Gabe Gottes an die Menschheit.“
(Hl. Erzengel Raphael, 4.4.2007)